Der Deutsch - Französische Krieg 1870/71

Schlachten/Gefechte/Fakten:

18.08.1870St. Privat 
01.- 02.09.1870Sedan
30.10.1870Le Bourget
19.09.1870- 28.01.1871 Belagerung Paris

Vergoldete Fahnenspitze mit dem Eisernen Kreuz 1870,
Band der Kriegsdenkmünze 1870/71 mit vier Gefechtsspangen (Gravelotte-St. Privat/ Sedan/ Le Bourget/ Paris)

Der Feldzug en detail
19.07.1871
Am Morgen des 16. Juli wurde der Frühdienst in den Kasernen abgestellt und der Mannschaft mitgeteilt, dass die Mobilmachung bevorstehe. Um 9 Uhr traf der Mobilmachungsbefehl dann auch ein.
In der Nacht vom 15. zum 16. Juli bereits wurde in Berlin in Erwartung der französischen Kriegserklärung die Mobilmachung für das ganze norddeutsche Heer ausgesprochen. Die süddeutschen Staaten schlossen sich an. Am 19.07.1871 wurde dem Bundeskanzler dann auch die offizielle Kriegserklärung zugestellt - Frankreich erklärte Preußen/ Deutschland den Krieg

Zu der bei Mainz stehenden zweiten Armee gehörte das Garde-Korps.
Am 08.08.1870 überschritt das Regiment die Grenze und bezog am Abend beim Dorf Groß-Rederchingen Biwak.
Hier wurde der Tagesbefehl des Oberkommandierenden der zweiten Armee des Prinzen Friedrich Karl bekannt gemacht:

Soldaten der zweiten Armee!
Ihr betretet den französichen Boden.
Der Kaiser der Franzosen hat ohne allen Grund an Deutschland den Krieg erklärt, er und seine Armee sind unsere Feinde. Das franz. Volk ist nicht gefragt worden, ob es mit seinen deutschen Nachbarn einen blutigen Krieg führen wollte, ein Grund zur Feindschaft ist nicht vorhanden.
Seid dessen eingedenk den friedlichen Bewohnern Frankreichs gegenüber, zeigt ihnen, dass in unserem Jahrhundert zwei Kulturvölker selbst im Kriege miteinander die Gebote der Menschlichkeit nicht vergessen.
Denkt stets daran, wie Eure Eltern in der Heimat es empfinden würden, wenn ein Feind, was Gott verhüte, unsere Provinzen überschwemmte.
Zeigt den Franzosen, dass das deutsche Volk nicht nur groß und tapfer, sondern auch gesittet und edelmütig dem Feinde gegenüber ist.

 

Die Schlacht bei St. Privat la Montagne am 18. August 1870

Überhöhendes Terrain, welches zugleich die vollkommen bedeckte Aufstellung sämtlicher Truppen gestattete, gute Flügelanlehnung, leichte Zirkulation im Inneren, starke Defensivposten in und vor der Front, gesicherte Rückzugslinien, kurz alle Eigenschaften die man nur wünschen kann, kennzeichnen die französische Aufstellung.

Bei großer defensiver Kraft gestatteten die Linien von Amanvillers das Ergreifen der Offensive und besonders vor dem rechten Flügel eignete sich das Terrain vortrefflich hierzu.

Der Angriff der deutschen Armeekorps auf die Linien von Amanvillers war in allen Richtungen schwierig; überall war ein Terrain zu durchschreiten, das auf Kanonenschußweite vom feindlichen Feuer vollkommen beherrscht war.
Die Angriffsdisposition welche der König für den Tag von Gravelotte geben ließ, war in ihrer Einfachheit wahrhaft klassisch und dabei für alle denkbarenFälle brauchbar. Ging Bazaine auf der Straße nach Brien zur Offensive über, so mussten die vorrückenden deutschen Truppen auf die Flanke des Feindes stoßen und ihn zur Schlacht zwingen.
Blieb er defensiv, so durften die Truppen nur rechts schwenken, um zum Angriff auf die Stellungen bereit zu sein; zog sich Bazaine, ohne die Schlacht zu wagen, in das befestigte Lager zurück, so vollendeten die Truppen, einfach weiter vorrückend, die Einschließung von Metz auf dem linken Moselufer, wie sie sie auf dem rechten bereits vollzogen war.
Als im Laufe des Vormittags klar geworden war, dass Bazaine nicht zum Angriff übergehe, vielmehr sich defensiv verhalte, so rückten die einzelnen Armeekorps gegen die französischen Linien vor und die erste auf eine zuvor entworfene Disposition gegründete Schlacht des Feldzuges begann.

 

Am Morgen des 18.08. trat das Regiment um halb sechs an und rückte in geschlossener Halbzugkolonne auf der Metzer Straße vor.

In der Nähe von Mars la Tour fand die Vereinigung des Gardekorps statt. Zwischen 8 und 10 Uhr setzte sich das Gardekorps in Bewegung.
Der 1. Garde-Inf. Div. folgte, durch die Korpsartillerie getrennt, die 2.Garde-Infanterie Division.
Als sich gegen 11 Uhr die Spitze der 2. Garde-Inf.-Division südlich Brunville befand, erhielt der kommandierende General vom Oberkommando den Befehl, das Korps bei Berneville zu versammeln.
Die 2. Garde-Inf.-Div. marschierte auf Berneville, die 1.Garde-Inf.-Div. war auf den Marsch nach Habonville.
Gegen 12 Uhr hörte man den ersten Kanonendonner von Berneville, wo das IX. Korps in den Kampf eingetreten war. Zu diesem Zeitpunkt richtete Prinz Friedrich Karl folgende Worte an das Regiment:
„Grenadiere! Ihr werdet heute unter den Augen Seiner Majestät des Königs kämpfen!“

Die Klänge der Nationalhymne, vermischt mit dem brausenden Hurra der Bataillone und dem Donner der Kanonen, machten einen feierlichen erhebenden Eindruck und jeder fühlte, dass eine große Entscheidung bevorstände.
Jetzt erhielt die 2. Garde-Inf.-Div. den Befehl, in nördlicher Richtung nach Habonville vorzumarschieren. An der Spitze der Div. Marschierte das Regiment mit dem I.Bat. und Füsilier-Bat. im ersten , dem II. Bat. im zweiten Treffen. Gegen halb drei wurden die Höhen westlich von Habonville erreicht. Die erste Garde-Div. stand südlich dieses Ortes.

Die Front der franz. Stellung war von außerordentlicher Stärke; das größtenteils von hohen Mauern umgebene und massiv gebaute Dorf St.-Privat bildete den Kernpunkt der Verteidigung. Marschall Bazaine hatte seinen Truppen die Stellungen die diese schon am 17. Vormittags eingenommen hatten befohlen dieselben „fortifikatorisch“ zu verstärken und sie nutzten diesen Tag vortrefflich. Etagenweise aufgeworfene Schützengraben für die Infanterie, Kanonen und Mitrailleusen an beherschenden Punkten.
Gegen die Feuerwirkung der franz. Geschütze und Chassepotgewehre, welche uneingeschränkt das 4000 Schritt breite nach Westen abgeschrägte Feld beherrschte, konnte der Angreifer nur in den Ortschaften St. Ail und Ste. Marie einige Deckung finden.
Das dem Gardekorps gegenüberstehende 32000 Mann starke 6. Korps des Marschall Canrobert war im einzelnen folgendermaßen aufgestellt:
In dem Raume zwichen Roncourt und St. Privat standen die Divisionen la Font de Villiers und die Brigade Pèchot der Division Tirier; den letztgenannten Ort sowie das freie Feld westlich und südlich davon hielt die Division le Bassor-Sorval nebst dem 9.Linien-Regiment der Div. Bisson und der Brigade de Dais von der Div. Tirier.
Links hatte der Marschall Canrobert Verbindung mit dem 4. Korps, welches später beim Vorgehen des Gardekprps auf St. Privat durch eine Rechtsschwenkung in den Kampf gegen das preuß. Korps eingriff. In Bereitschaft östlich von St. Privat war eine Kavalleriereserve aufgestellt.
So waren im Ganzen etwa 40000 Mann mit 92 Geschützen zu Verteidigung der sehr starken Stellung verfügbar.

Um 6 Uhr begann der Vormarsch der deutschen Truppen.
Das sächsische Korps nach Jarny, das Gardekorps nach Doncourt und Caulre Ferme, das 9. Korps nach nach St. Marcel. 3. und 10. Korps in Reserve und 8. und 7. Korps sollte erstmal in den bereits eingenommenen Stelungnen verbleiben.
Es war nach 10 Uhr, als in Folge veränderter Gefechtslage neue Befehle an die Korps gingen. Das sächsische Korps sollte von Jarny über Batilly nach St. Marie aux Chenes weiterrücken, die Garde nach Amanvillers, das 9. Korps nach La Folie.
Wenn diese Orte erreicht seien, sollte gleichzeitig der Angriff auf allen Punkten erfolgen, durch das 8. und 7.Korps von Gravelotte und dem Bois de Baux aus. Das 10. und 3. Korps sollten zur Unterstützung des linken Flügels und des Zentrums auf St. Ail und Verneville nachrücken.
Diesen Anordnungen lag der Gedanke zugrunde das die Sachsen und die garde den rechten französischen Flügel bei Amanvillers umgehen und denselbenin der Flanke und im Rücken fassen sollten. Das dieser rechte franz. Flügel sich weit über Amanvillers hinaus bis nach St. Privat und Roncourt ausdehen war noch nicht bekannt.
Auch wenn die Entscheidung auf dem linken deutschen Flügel fallen musste, so waren auch die Kämpfe in der Mitte und dem rechten Flügel der deutschen Aufstellung unbeschreiblich. Besonders das 9. Korps, welches aus der 18. und 25 Division, Schleswig-Holsteinern und Hessen bestand, hielt ganz allein mehrere Stunden lang gegen das Feuer und die Angriffe von drei feindlichen Korps stand, dem Korps Leboeuf bei Leipzig und La Folie, dem Korps L`Abirault bei Amanvillers, dem Korps Canrobert bei St. Privat. Auch wenn das letztere dann durch die garde gehörig beschäftigt war, hatte es dann immer noch die Angriffe des ganzen Korps L`Abmirault und die des rechten Flügels vom Korps Leboeuf auszuhalten. Die vollständige Entscheidung aber hier im Zentrum hing mit der Entscheidung auf dem linken Flügel bei St. Privat zusammen.
Und die Sachsen und noch mehr die Garden hatten eine wahrlich harten Kampf zu bestehen. Erst gegen Mittag bei Habonville war erkennbar das sich der rechte französische Flügel weit über Amanvillers und St. Privat hinaus erstreckte.
Als der sächsische Kronprinz Albert von Sachsen mit seinem Korps bei Batilly ankam, bemerkte auch er diese weite Ausdehnung der franz. Stellung.
Er beschloß daher, anstatt wie angeordnet war, dem Gardekorps im zweiten Treffen zu folgen, den Frontalangriff der Garde zu überlassen und selbst mit seinem Korps gegen Roncourt zu marschieren und den Feind von dort zu vertreiben, um dessen Stellung bei St. Privat in der Flanke zu fassen.
So übernahm er die Umgehung, welche ursprünglich beiden Korps zugedacht war, allein und konnte wenn der Angriff auf St. Privat in der Front und in der Flanke zugleich ausgeführt wurde, ohne allzu große Verluste eine glänzende Entscheidung herbeiführen. Doch hing alles davon ab, ob der Angriff beider Korps ein Gleichzeitiger war, dass also die Garde nicht vor der Ankunft der Sachsen sich in einen Infanteriekampf einließ, andererseits die Sachsen bei ihren Umgehungsmarsch keine zu großen Schwierigkeiten fanden und nicht zu spät eintrafen.

Die 1. Garde-Div. war im Vorrücken auf Ste. Marie welches im weiteren Verlaufe dem Gegner mit Hilfe der 47. (3.Königl. Sächsischen) Inf.-Brigade entrissen wurde.
Jetzt war für das Regiment Königin die Stunde des Kampfes gekommen. Um drei Uhr und fünfzehn Minuten erhielt das I. Bataillon den Befehl, die Bedeckung der großen Artillerielinie des Gardekorps, südlich St. Ail, zu übernehmen.
Es ging mit der 1. und 2. Kompagnie auf den linken Flügel, mit den beiden anderen auf den rechten Flügel vor.
Etwa 1000 bis 600 Schritt vor der Geschützlinie lagen dichte feindliche Schützenschwärme, welche die Artillerielinie im höchsten Maße belästigten. Um diesen unbequemen Feind abzuwehren, ging die 3. Komp. vor, drängte den Feind zurück und hielt die eingenommene Stellung. Gleichzeitig nahm die 4. Komp. teils vor den Batterien, teils in den Zwischenräumen Stellung.
Um zehn Minuten nach vier kam der Befehl das die 4. Garde-Infanterie-Brigade in der Richtung auf St. Ail vormarschieren solle.

Oberst Graf v. Waldersee ritt vor die Mitte des Regiments, ermahnte noch einmal, die Ruhe zu bewahren und unter keinen Umständen zurückzugehen, auch verbot er strengstens, sich bei Verwundeten aufzuhalten. Prinz Salm, der Kommandeur des Füsilier-Bat., hielt ungefähr folgende Ansprache:
„Der Zufall will es, dass wir der französichen Garde gegenüberstehen. Wir kämpfen gegen meinen Todfeind, den Marschall Bazaine. Die größte Freude würde mir zuteil, wenn ich diesem Sch…. gegenüberstehen und ihm zurufen könnt: Denkst du an den armen Maximilian? Jeden von Euch will ich fürstlich belohnen, der mir den Kopf dieses Menschen bringt, und nun vorwärts mit Gott!“

Die Gesamtlage beim Gardekorps war gegen 5 Uhr nachmittags folgende:
Die 1.Garde-Infanterie-Division stand mit 7 Bataillonen in St. Marie, mit den übrigen Kräften westlich und südwestlich des Dorfes. Von der 2. Garde-Infanterie-Division stand die 3. Garde-Infanterie-Brigade bei Habonville zur Verfügungdes IX. Korps; die 4.Garde-Infanterie-Brigade war mit Ausnahme des I. Bataillons Regiments Königin bei St.Ail entwickelt.
Die Garde-Artillerie war mit 12 Batterien südlich und nordöstlch des eben erwähnten Dorfes aufgefahren. Vom Regiment Königin hatte das Füsilier Bat. den Weg St.Ail – Ste. Marie neben dem zur Artilleriebedeckung verwandten I. Bat. erreicht; dahinter befand sich das II. Bat. als zweites Treffen.
Die Infanterie sollte erst weiter vorgehen wenn sich die Umgehung des französischen rechten Flügels bemerkbar machen würde.
Als daher gegen 5 Uhr eine Kampfpause eingetreten war, bemerkte der kommandierende General des Gardekorps, dass eine Seitwärtsbewegung der französischen Truppen von Roncourt nach St. Privat hin stattfand, und daß mittlerweile auch die sächsische Artillerie nördlich Ste. Marie in Tätigkeit getreten war. Der General wurde hierdurch zu der Annahme verleitet, dass die Umgehungsbewegung des XII. Korps schon fast vollendet sei. Da er ferner wünschte, noch vor Abend eine Entscheidung herbeizuführen und da von dem Vorgehen des Gardekorps auch das des IX. Korps abhing, so befahl er mit Genehmigung des Oberkommandos den Angriff auf St. Privat.
Die 4. Garde-Infanterie-Brigade ging sodann gegen die Ferme Jerusalem vor. Eine halbe Stunde später wurde auch von der 1. Garde-Infanterie-Division die erste Garde-Infanterie-Brigade zum Angriff gegen eine weithin sichtbare Häusergruppe am Südrand von St. Privat angesetzt. Ihr folgte auf 600 Schritt das 2. Garde-Regiment.
Von St.Marie , wo die 1. Gardedivision, die vornehmste Truppe Preußens, ihre schwarz-weißen Fahnen aufgepflanzt, lässt Pape antreten, zumal er die 2. Division nicht im Stiche lassen darf, die schon vor einer halben Stund der Ordre folgte. Er darf nicht hinter deren Wagemut zurückbleiben, so bitter es ihm zum Herzen quoll, als er die 4. Brigade allein über die Chaussee vorrücken sah.


Eine kurze Galgenfrist ist ihnen vor dem unvermeidlichen Untergang gegeben – da wirbelt der Avanciermarsch und majestätisch rauscht die Massenwoge auf das freie Feld hinaus. Schon auf 2000m stellen sich durch ein überaus scharfes Geschützfeuer unerträgliche Verluste ein. Die schweigsamen Batterien bei St. Privat haben ihre Feuerkraft für den Infanteriesturm der Garde aufgespart. Zudem geht plötzlich das Chassepotfeuer mit unerhörter Verzehnfachung nieder.
Es ist als ob mehrere Divisionen hintereinander etagenweise Salven abgeben. Der Boden bebt, als wolle er bersten, man tritt in die Zerreibungszone ein. Schon glaubt man ein Wanken, ein Zurückweichen der Angriffslinien zu erkennen, aber die eiserne altpreußische Zucht hält den Kopf oben und wenn dies durch reinen Formaldienst geschieht um wieder Ruhe in die Glieder zu bekommen. Die Luft erzittert, der zischende Luftdruck lähmt, das Echo der Waldhügel verdoppelt den eintönigen Singsang, dies unsanft einlullende Wiegenlied des Todes – aber die mahnenden Signalpfeifen werden doch gehört und in stumpfer Ergebung, wo jede Sekunde die letzte sein kann, bleibt ein Gedanke lebendig und zwingt selbst Feige in seinen Bann und treibt den zaudernden, rückwärts hastenden Fuß wieder Vorwärts: Wo wollt ihr hin? – Drüben ist der Feind! „Nieder ! Auf! – Nieder! – Auf!“ so durchmaß auch die 1. Gardedivision ruckweise das Ihr gegebene Todesfeld.
Werden Sie es ganz durchschreiten können, bis an die Mauern von St. Privat? Dort wo der Stab Canroberts kopfschütteln dies prachtvolle Schauspiel wie aus der Theaterloge genießt:
„ Das ist bare blanke Verrücktheit!“ - Wollen die sich denn mit Gewalt totschießen lassen?“ - „Da kommt keiner davon!“
Nur der bärbeißige biedere Marschall schweigt und murmelt kaum hörbar vor sich hin: „Welche Soldaten!“
Die 1. Gardedivision Seiner Majestät des Königs von Preußen bedeckt mit dem Kern ihrer besten Mannschaft, mit fast allen Offizieren, tot und verwundet den Quadratraum 600-900 Schritt vor St. Privat.


Aber der Boden gehört ihr,

lebend oder tot!

Was die Garde in Besitz nimmt, das lässt sie nimmer los!!!

Für die 4. Garde-Inf.-Brig. hatte General v. Berger befohlen: „Das Regiment Königin geht auf dem rechten, das Reg. Franz auf dem linken Flügel gegen die Höhen vor.“

Infolgedessen ließ Oberst Graf v. Waldersee das I. und Füsilier-Bataillon in gleicher Höhe antreten, das II. Bat. Hinter der Mitte folgen.
Bei dieser Bewegung bfanden sich die 1. und 2. Kp. In der Mitte der vordersten Linie, rechts schlossen sich die 4. und 3., links die 10. und 11. Kompagnie an, während die 9. und 12. Kp. vereinigt folgten. Da in dem zu durchschreitenden, allmählich ansteigenden kahlen Gelände zwei nach der französischen Stellung hin flach verlaufende muldenartige Vertiefungen eine günstige gedeckte Annäherung gewährten, so benutzten die beiden vorderen Bataillone diese bei ihrem Vorgehen und es bildete sich dadurch in der Mitte eine Lücke in die sich das 2. Bat. schob. Links vom Regiment schlossen sich die „Franzer“ an.
Den südlich gelegenen Höhenzug bedeckten dichte französische Schützenschwärme, welche sich in Schützengräben und hinter Hecken eingenistet hatten. Dem Angreifer blieben nur die Ackerfurchen als Deckung.
Mit klingendem Spiel und wehenden Fahnen wurde in musterhafter Ordnung vorgerückt. Die ersten Chassepotkugeln machten sich durch das eigentümliche klingende Anschlagen an die Bajonette und bald auch durch eintretende Verluste bemerkbar. Die 3. und 4. Kp. griffen die südlich St. Privat gelegne Anhöhe von Südwesten her flankierend an, während links von ihnen die 5., 1. und die 2. Kp. nunmehr fast in einer Linie auseinandergezogen, frontal gegen jene Anhöhe vorgingen. Dem weiteren Angriff schlossen sich die anderen Kompagnien an. Auf dem linken Flügel des Regiments entwickelten sich gegen die Höhen, aus den aüßersten Auslaäufern der nördlichen Mulde die Füsilier-Kompagnien.
Dem Vorgehen der 3. und 4. Kp. Schlossen sich auch Kompagnien des Alexander-Regiments an.
In dieser Gliederung gingen die Kompagnien, obwohl von vornherein von feindlicher Infanterie auf das heftigste beschossen, ohne einen Schuß zu tun, zuerst ununterbrochen, später sprungweise gegen die Höhen vor. Zahlreiche Tote und Verwundete zeichneten den Weg der Tapferen.
Oberst Waldersee, der mit kaltblütiger Todesverachtung in der Mitte seiner Schützen ritt, ließ die vorliegende Bergkuppe unter Feuer nehmen.
Den Kompagnien des rechten Flügels gab er den Befehl die Anhöhe umfassend anzugreifen. Während 1. und 2. Kp. daher links schwenkten, ging das II. Bat. in der Front vor.
Sodan eilte auf das Zeichen von Oberst Waldersee gegebene Zeichen die ganze Linie im Sturmschritt gegen den Feind. In immer schnellerer Gangart, zuletzt in vollem Lauf mit schlagenden Tambours, stürmten die Kompagnien unter lautem Hurra vorwärts und gewannen die Anhöhe!
Dieser Erfolg machte einen sichtbaren Eindruck auf den Feind und es begann das sich seine dichten Schützenlinien lockerten.
Auch die 3., 4. und 5. Kp. hatten mit großem Verlust die Anhöhe auf der südlichen Seite erstiegen, während die auf dem linken Flügel zwischen Plateau und der Chaussee vorgehe Füsiliere allmählich ebenfalls Gelände gewannen. Hier am Höhenrand kam der Angriff zum Stehen und es entspann sich ein heftiges Feuergefecht.
Oberst Waldersee die moralische Schwäche des Gegners ausnutzen wollend, forderte Kavallerie an, die nicht zur Verfügung stand - und so - ging dieser günstige Moment leider verloren. Die Haltung des Feindes wurde wieder fester, sein Feuer wirksamer. Die Kompagnien des Regiments schmolzen in dem Bleihagel sichtbar zusammen. Links hatten die „Franzer“ gleichen Schritt mit dem Tochterregiment gehalten, nördlich war jedoch nichts von dem Angriff der 1. Garde-Infanterie-Division bemerkbar. Die Brigade befand sich, also allein fechtend, in gefährlicher Lage.

Oberst Waldersee ließ in diesem Moment Artillerie zum Auffahren auf die errungene Höhe anfordern, um der Stellung mehr Widerstandskraft zu verleihen, also jagte die 2. schwere Garde-Batterie heran, ihr dicht folgend die 3. leichte Batterie. Die Lage des Regiments war um diese Zeit umso gefährlicher, als von Amanvillers her Teile der französischen Division Cissen die blutig errungene Stellung flankierten und zum Angriff gegen sie vorgingen. Die feindlichen Truppen, etwa zwei Bataillone stark, hätten sicherlich einen Erfolg errungen, wenn nicht die Umsicht des ältesten anwesenden Offiziers (Hauptmann Vogel v. Falckenstein) die durch den Angriff etwas gelockerten Abteilungen in geschlossene Gruppen zusammengefasst und dem Feind entgegengeworfen hätte. Die Offiziere der verschiedenen Kompagnien sammelten schnell was zur Hand war und griffen mit ihren Zügen an. Abteilungen vom Regiment Alexander, unter der Führung zweier Feldwebel, hatten sich ebenfalls angeschlossen.
Alle diese Abteilungen nahmen den Feind unter Feuer kräftiges Feuer, welches besonders auf 250-400 Schritt sehr verherend wirkte. Die Artillerie wendete sich auch gegen diesen feindlichen Angriff. Hierdurch kam der Vorstoß ins Stocken und der Kampf ging in ein stehendes Feuergefecht über.
Mittlerweile hatten sich weiter links fünf Kompagnien des Regiments im Verein mit der 2. Kp. des Regiments Alexander in den Besitz des westlichen Höhenrandes gesetzt. Die Füsilier-Kp. und Teile des Regiments Franz wurden vom Gegner, der immer wieder verstärkt wurde, vom Heckenweg, südwestlich der Ferme Jerusalem mit starken Feuer überschüttet. Hauptmann v.Trotha lenkte in Erkenntnis der schwierigen Lage der Füsiliere, jetzt das Feuer seiner Kompagnien wirksam auf die Flanke der feindlichen Truppen, welche am Heckenweg waren.
Grenadiere und Füsiliere Regiment Königin und Abteilungen des Kaiser-Franz-Regiments stürzten sich sodann auf den Feind, - der - zersprengt auf St. Privat zurückwich und 200 unverwundete Gefangene zurückließ.


Die Fahnen des I. und II. Bataillons befanden sich während dieses Kampfes in vorderster Linie und heftigstem Feuer. Erstere getragen von dem Sergeanten Heip, wurde derartig von einer feindlichen Kugel getroffen, dass ihre Spitze abgeschossen herunter hing. Die Verluste des Regiments während dieses Angriffes würden der Vernichtung gleich gekommen sein, wenn die Franzosen nicht bedeutend zu hoch geschossen und wie einzelne Offiziere bemerkt zu haben glaubten, die Gewehre von der Hüfte aus abgeschossen hätte.
Die Stellung wurde gehalten, auch um das Vorgehen der1. Garde-Infanterie-Division abzuwarten.
Die hierdurch entstandene Gefechtspause wurde zur Neuordnung der Kompanien benutzt. Vom rechten Flügel aus gerechnet standen die Kompagnien wie folgt: 3.,4., -- 1.,2.,6.,7 (dahinter rechts gestaffelt, die 5.- später links neben der 4., und 8.)., 9.,12.,dahinter, in der Mitte die 10. und 11. Kompagnie.
Inzwichen ging der Kampf auf dem restlichen Schlachtfeld weiter. Oberst v. Waldersee, ein leuchtendes Vorbild für seine Truppe welches er ihnen zu Pferde gab, wurde schwer verwundet, lehnte es aber ab sich zum Verbandplatz führen zu lassen und erreichte diesen, unter Aufbietung aller Kräfte, allein.
Ungefähr 250m vor dem besagten Heckenweg wurde Major Prinz Salm-Salm zerschmetterte eine Kugel seinen rechten Oberarm, Der Prinz ergriff seinen Degen nun mit der linken Hand und führte seine Füsiliere weiter vor. Jedoch wurde er wieder in den bereits verwundeten Arm getropffen, aber nichts schreckte den Tapferen – weiter immer weiter ging es für den Major bis letztendlich ein dritter Schuß durch die Brust seinem heldenhaften Siegeslauf ein Ende bereitete. An den geistlichen, der neben seinem Lager stand, richtete er mit berechender Stimme die Frage: „Haben wir gesiegt?“ und erwiderte auf dessen bejahende Antwort: „Dann ist alles gut, trösten Sie meine Frau. Empfehlen Sie mich der Königin und versichern Sie dieselbe meiner ganzen Hingebung.“
So starb Prinz Felix Salm-Salm, ein deutscher Held. Der sehnlichste Wunsch dem Marschall Bazaine im Kampfe gegenüber zu stehen und Rache für Mexico nehmen zu können, war ihm am Tage von St. Privat erfüllt, diese Erfüllung aber leider mit seinem Leben bezahlen müssen.

Die Schützenlinien waren außerordentlich gelichtet. Das mörderische Feuer des Feindes bewies, daß sein Mut ungebrochen und ein Sturmversuch in diesem ASugenblick nicht angezeigt erschien. Major von Behr gab daher den Befehl: "Hinhaltendes Gefecht in den errungenen Stellungen, bis die Sachsen auf dem linken Flügel heran sind, dann bricht alles zum gemeinsamen Sturm auf das Dorf los".

Während der geschilderten Kämpfe hatte die 1. Garde.Infanterie-Division ihren Vormarsch fortgesetzt und sich mit dem linken Flügel des Kaiser-Franz-Grade-Grenadier-Regiment in gleiche Höhe gesetzt. Mußte aber aufgrund der Verluste ebenfalls ihren weiteren Angriff unterbrechen. Musterhaft war die Haltungder Garde in dieser kritischen Lage, so behauptete das Garde-Korps in blutigem Kampfe zähe seine Stellungen und man konnte bis auf die Minute ausrechnen, bis zu welcher Zeit von all den vorgeschickten Bataillonen kein einziger Mann mehr aufrecht stehen würde. Jedoch war es Notwendig, denn wenn der sächsische Hammer seine Aufgabe erfüllen sollte, so mußte der preußische Amboß halten - auf dem die franz. Truppen zerschmettert werden sollten.

Während also das XII. sächsische Korps immer weiter gegen den rechten französischen Flügel bei Roncourt und St.Privat vorrückte. Ersterer Ort wurde kurz nach 7 Uhr von den Sachsen genommen. Sodann wirkte sich das Artilleriefeuer der Sachsen, der Garde und des III. Korps in dem durch franz. Truppen angefüllten St. Privat überwältigend aus. Mauern und Gebäude stürzten unter den einschlagenden Granaten zusammen und bald stiegen Feuersäulen an mehreren Stellen aus den Trümmern empor. Inzwichen feuerte das Regiment aus seinen errungenen STellungen auf die in und um St. Privat in Deckung befindlichen Schützen des Feindes. Endlich um halb Acht kam das Zeichen zum Angriff und vorwärts ging es gegen das brennende Dorf.

Voran die Offiziere und die hoch wehenden Fahnen, stürmten die Bataillone unter Trommelwirbel und Hörnerklang gegen den Feind und bei sinkender Sonne war das Dorf in den Händen der Deutschen. Die Füsiliere, 7. und 8. Kp. stürmten die Ferme Jerusalem, während das I. Bat. wie die 5. und 6. Kp. in ihrer gegen Amanvillers gerichteten Stellung vorläufig verbleiben müssen. Die in das Dorf eingedrungenen Kompagnien des Regiments säubern im Verein mit anderen Truppenteilen die Häuser und Gehöfte von den teilweise noch hartnäckigen Widerstand leistenden Franzosen. Die Masse des Gegners tritt einen fluchtartigen Rückzug an. Das Dorf wurde zur Verteidigung eingerichtet. In den Abendstunden entwickelte sich auf den Höhen von St. Privat ein düster ernstes Bild. Dichter Pulverdampf lagerte über den Feldern und die Abendsonne brach blutrot durch die dicke, dunstige, rauchgeschwängerte Atmosphäre. Hunderte von Feuerschlünden erschütterten mit grollendem Donner die Luft und ihre Geschosse verbreiteten beim Niederschlag mit ihren Sprengstücken Tod und Verderben. In das Geknatter des Kleingewehrfeuers mischte sich der knarrende Ton der Mitrailleusen, kuz, es war ein Schlachtenlärm, der bald nachlasnsned bald sich wieder steigernd, eine wahre Höllenmusikverursachte. Das weite Gefilde war bedeckt mit Toten und Verwundeten; hier bemühte sich ein schwer verwundeter Infanterist sich fortzuschleppen, dort suchte ein zu Tode getroffener Kanonier noch sein Geschütz zu erreichen; wohin das Auge fiel, sah es die furchtbaren Spuren der Schlacht, die Zeugnis ablegten, wie schwer der Kampf war. Jedoch mit dem stolzen Bewußtsein bis in den Tod erfüllter Pflicht teilte das Regiment sofort dem Chef mit, daß es im Kampf seinen Treueschwur gehalten und mit ihrem Blut besiegelt habe.In einem vom 19. August datierten Brief an Seine hohe Gemahlin würdigte Seine Majestät selbst das Regiment Königin durch folgende Worte: "Dein Regiment soll sich brillant geschlagen haben. Waldersee ist verwundet, ernst, aber nicht tödlich, wie man sagt".

 

Sedan 01.09. - 02.09.1870

Während die I. und II. Armee unter Prinz Friedrich Karl Metz einschloß, marschierte ein Teil der II. Armee unter dem Befehl des Kronprinzen Albert von Sachsen, nunmehr Maasarmee genannt und die III. Armee gegen die französische Armee von Mac Mahon vor. Das Gardekorps gehörte zur Maasarmee. Am 25. August erreichte beide Armeen der Befehl, nach Norden abzumarschieren. Mac Mahon hatte sich in Chalons durch eine Reservearmee verstärkt und versuchte, in einem weiten Bogen nach Norden abzumarschieren, die deutschen Heere zu umgehen und an der belgischen Grenze entlang marschierend, das Heer Bazaines in Metz zu entsetzen. Nun galt es im eiligen Marsche durch das Waldgebirge der Argonnen den Feind festzuhalten, ehe er Metz erreichen konnte. Am 30. August trafen die Spitzen der deutschen Armeendas Heer Mac Mahons bei Beaummont und warfenden Feind nach Norden gegen die belgischer Grenze. Während der langsamen Bewegung der Franzosen, marschierten die Deutschen bis tief in die Nacht und brachen, wenn auch hungrig und erschöpft, so doch siegesgewiß schon bei Morgengrauen wieder auf.

Als die franz. Korps am Morgen des 01.September sich rings um die kleine Festung Sedan aufstellten, half das Regiment nach anstrengendem Marsche die Einschließung mit zu vollenden. Nach den schweren Verlusten wurde das Regiment als Reserve eingesetzt, hatte aber trotzdem beim Vorrücken und einem kleineren Gefecht bei Daigny einen Verlust von 2 Toten und 15 Mann an Verwundeten.

 

 

Le Bourget 30. Oktober 1870

Bis Ende Oktober hatten die Franzosen nie Anstrengungen gemacht das Dorf zu erobern. Am 28. 10., um 5 Uhr früh, es war noch dunkel und regnete, begann der Angriff der Franzosen.und um 10 Uhr war das Dorf besetzt, bis dahin wurde es von der 7.Kp. verteidigt. Ein erster Angriff zur Wiedererlangung des Dorfes durch das Regiment Franz scheiterte. Das Oberkommando der Maasarmee aber gab den Befehl Le Bourget unbedingt wieder zu erobern. Man war sich wohl bewußt das das Dorf in den Händen der Franzosen, ihnen die Möglichkeit geben würde sich hinter dem Dorf bequem zu sammeln und von hier aus irgend einen Punkt der Linie Dugny - Sebran überraschend anzugreifen. Dagegen war das Dorf in deutscher Hand zwar auf Dauer schwer zu halten, da es von den umliegenden franz. Festungen beherrscht wurde, aber es war ein schützendes Bollwerk, welches die Franzosen unbedingt zuerst erobern müßten, wenn sie gegen den nördlichen Einschließungsring vorgehen wollten. Trotzdem war das Dorf bis dahin nur als vorgeschobener Beobachtungsposten angesehen worden und daher auch mit nur einer täglich wechselnden Kompagnie besetzt, welche sich bei Gefahr zurückziehen sollte.

Am 30. Okt. wurden drei Sturmkolonnen gebildet. Es sollte auf dem rechten Flügel das Regiment Franz von Dugny aus angreifen, die Hauptkolonne, drei Bataillone Elisabether und das Füsilier-Bat. des Regiments in der Mitte an der großen Starße von Lille entlang und die linke Kolonne sollte das Dorf von Süden erstürmen. Kurz vor 9 Uhr früh wurde zum Sturm angetreten.

Die Elisabether gelangten über das freie Feld unter Führung des Divisionsgenerals v. Budritzki, dem ehem. Regiments-Kommandeurs des Regiments Königin, die Barrikade die die große Straße sperrte zu nehmen. Das Füs.-Bat. erstürmte gleichzeitig die vordersten Häuser, des durch die Franzosen stark befestigten Dorfes, östlich der Straße. Es wurde ein hartnäckiger Kampf um jedes Haus und Gehöft. Unter persönlicher Führung ihres heldenmütigen Regimentskommandeurs, des Grafen v. Waldersee, der gerade aus dem Lazarett kommend aus eigenem Tatendrang das Gefecht mitmachte, stürmten in kräftigen Anlauf die Füsilliere trotz des Kugelregens, der ihnen aus den Schießscharten der Umfassungsmauern und aus der Barrikade entgegensprühte, bis zum Dorfeingang vor.

Als die Mauern erreicht waren, schlugen die Pioniere Breschen, durch welche ein Teil der Infanterie zum weiteren Sturm sich durchdrängte, während der andere in der Front gegen die Barrikade vorging. Graf v. Waldersee führte einen Teil der Füsiliere um das Dorf herum und griff ein starkes Gehöft neben der Glasfabrik an. Er fiel in dem Dorfgefecht, mehr meuchlerisch als im offenen Kampf. Als er in den Hof eingedrungen war, richtete sich das Feuer von allen Seiten auf den durch die vielen Orden auffallenden Offizier. Da schwenkten die Franzosen weiße Tücher. Er näherte sich dem Hause, um mit den um Gnade flehenden Bewohnern zu sprechen und erhielt aus eben diesem Haus, auf 15 Schritt Entfernung, einen tödlichen Schuß. Hauptmann von Trotha, der Führer des des Füsilier-Bat. wollte dem sterbenden Kommandeur beispringen, aber auch ihn traf ein tödliches Geschoß. Die Erbitterung der der Soldaten über solche Hinterlist war eine ungeheure. Sie drangen durch Einschlagen einer Seitenwand in das Gehöft ein und schlugen mit Fäusten und Gewehrkolben um sich und nur mit Mühe konnte das Leben der sich nun ergebenden Franzosen geschont werden. Nach 12 Uhr war das Dorf vollständig in den Händen der Garde.

Wirtshausschild aus Le Bourget und während des Feldzuges eroberte Fahnen des Gegners

...wird fortgesetzt...