Der Deutsch - Dänische Krieg 1864
Schlachten/Gefechte/Verluste: | |||
03.02.1864 | Gefecht bei Jägel | ||
04.02.1864 | Groß und Klein Rheyde | ||
10.02.1864
| Nübel: Verw.: dabei 2 Uffz., 3 Mann | ||
09.-22.03.1864 | vor Friedericia: gef.: 1 Mann. Verw.: 2 Uffz., 5 Mann | ||
20.03.-17.04.1864 | vor Düppel: gef: 1 Uffz., 5 Mann. Verw.: 15 Mann | ||
18.04.1864
| Sturm auf Düppel: gef.: Maj. V. Beeren, Ltn. v. Rabenau, v. Stangen, 3 Uffz., 21 Mann Schanze VI und VII wurde von der 1., 4., 5. und 11. Komp. Vew: 1 Offz., 4. Uffz, 1 Laz. , 35 Mann | ||
1864
| Gesamt Verlust: gef: 3 Offz, 4 Uffz., 27 Mann Verw.: 1 Offz., 9 Uffz., 1 Laz., 55 Mann Verstorben: 1 Sgt., 1 Tamb., 14 Mann | ||
Verleihung des Bandes der Kriegsdenkmünze 1864 mit Schwertern und Band des Düppeler Sturmkreuzes |
Der
Feldzug en detail | ||
Der
persönlichen Anregung Seiner königlichen Hoheit des damaligen Kronprinzen
hatten die vier jungen Garde-Regimenter es zu verdanken, dass gerade sie zur Bildung
der kombinierten Division verwendet wurden und so Gelegenheit fanden, sich die
ersten kriegerischen Lorbeeren zu pflücken. Seine Majestät der König begrüßte daher die beiden Grenadier-Bataillone des Regiments in Berlin auf dem Hamburger Bahnhof, nachdem am 30.11.1863 die mit viel Jubel begrüßte Ordre zur Kriegsbereitschaft und am 17.01.1864 der endgültige Befehl zur Mobilmachung beim Regiment eintraf, u.a. mit den Worten: Ich habe mit Absicht die neuen Garde-Regimenter für diesen Feldzug ausgesucht: Sie haben noch keine Geschichte, Sie sollen sich aber eine schaffen. Ich hoffe, dass sie sich den alten Garde-Regimentern ebenbürtig erweisen werden." Zur
kombinierten Garde-Infanterie-Division (III Korps) gehörte die kombinierte
Garde-Grenadier-Brigade (Oberst von Bentheim), welche aus dem 3 Garde-Gren.-Reg.
Königin Elisabeth und dem Regiment Königin bestand. | ||
03.02.1864
Gefecht bei Jagel | ||
Auf
dem Vormarsch erhielt die 10.Komp. den Auftrag, auf Jagel zu marschieren, um durch
Wegnahme dieses Dorfes die Verbindung mit dem linken Flügel der Österreicher
herzustellen. Während diese Kompagnie gegen Jagel vorging, hatte bereits ein Bataillon der Österreichischen Brigade Condrecourt seinen Angriff gegen das Dorf gerichtet. Die Österreicher waren auf energischen Widerstand gestoßen, da das Dorf von etwa vier dänischen Komp. besetzt war und noch weitere feindliche Komp. in das Gefecht eingriffen. In diesem Augenblick gab das Erscheinen der 10. Kompagnie dem Kampfe eine für die Österreicher günstige Wendung. | ||
Erstürmung
der Düppeler Schanzen | ||
17.04.1864 Gegen 8 Uhr abends des 17.04. legten sich alle aufs Stroh zur Ruhe nieder. Nach vierstündigem Schlaf war jedermann auf den Beinen. | ||
18.04.1864 Um 12 Uhr nachts hielt der zu Pferde erschienene Kommandeur eine feurige Rede, die ungefähr mit folgenden Worten begann: Grenadiere!
Ihr seid berufen, für die Ehre des preußischen Heeres in den Kampf
zu gehen. Wir werden heute die Schanzen nehmen und behaupten. | ||
Gegen
10 Uhr trat Maj. V. Beeren persönlich an den oberen Rande des Walles, die
bei der Befehlsausgabe regulierte Uhr in der Hand, den linken Fuß hatte
er schon auf die oberste Ausfallstufe gesetzt, um der erste beim Sturm zu sein
und das Beispiel zum Losbrechen zu geben. Kurz vor 10 Uhr traten einzelne Abteilungen der Sturmkolonne aus der dritten Parallele heraus und legten sich dicht hinter die davor befindlichen Knicks, um bei Beginn des Sturmes die in den Schanzen sich zeigende Infanterie unter Feuer zu nehmen. Da plötzlich verstummte das bis dahin unterhaltene betäubende Geschützfeuer. Die Führer richteten noch schnell ein paar kurze begeisternde Worte an die Leute und mit dem 10. Glockenschlage stürmten auf den Zuruf: Mit Gott für König und Vaterland die sechs Kolonnen vorwärts.
| Parallelgraben der Preußen bei Düppeln | |
Schanze
VI Auf den Befehl Marsch, Marsch stürmte die 11. Kp. über den niederen Wall, über Steinhaufen, über die Chaussee, über Sturzacker und festen Boden hin fort. Kaum war die Chaussee erreicht, als bereits Verluste durch das feindliche Feuer eintraten. Doch nichts hält die Stürmenden auf. Über das Drahthindernis hinwegschreitend, umfasste die in Tirailleurlinie aufgelöste 11. Kp. in wenigen Min. die Schanze.
| Schanze VI nach der Erstürmung | |
Den
Füsilieren folgten unmittelbar die halbe Pionier-Kp., sodann die Artilleristen,
demnächst die Arbeiter-Kp. Die Tirailleur-Kp. befand sich zum Glück
bereits in Deckung, als der erste feindliche Kartätschenschuß fiel.
Die eigentliche Sturmkolonne (1. und 4. Kompagnie Augusta) brach im Laufschritt
ungefähr 50 Schritt hinter den Arbeitern gegen den linken Schulterpunkt der
Schanze VI vor, wobei sie heftiges Infanterie-Flankenfeuer aus dem Logement 5
und 6 und Kartätschenfeuer aus Schanze V, VI und VIII erhielt.
General v. der Mülbe, ich gratuliere. | ||
Während
die Schanze zur Verteidigung hergerichtet wurde, stand die Reservekolonne (5.Kp.
Augusta und 3. Kp. Elisabeth) im heftigen Kampf mit der in etwa 100m entfernten
Besatzung der energisch verteidigten Verbindungsgräben zwischen Schanze VI
und VIII. Nunmehr wollte Major v. Beeren diese beiden Kompagnien zum Sturm gegen Schanze VII führen. In dem Augenblick aber wo er sich an ihre Spitze setzen wollte, brach der tapfere Führer der Sturmkolonne von einer Kugel in die Hüfte tödlich getroffen, zusammen. Nachdem der Verbindungsgraben nach erbitterten Kampf genommen war, sammelten sich die beiden Reservekompagnien zum Kampf gegen die Schanze VII. Im raschen Lauf ging es gegen den Feind , teils von der linken Flanke her über die Brustwehr, teils durch die Kehle drangen die Grenadiere trotz heftiger Gegenwehr in die Schanze ein. Gleichzeitig war der rechte Flügel auf die auf Schanze VII rückwärts führende Kommunikation geworfen worden und hatte diese auch genommen. Nach dem Eindringen der Stürmenden benutzten die beiden Grenadier-Kompagnien die Verbindungsgräben als Deckung und setzten von hier aus das Feuergefecht mit dem zurückgewichenen Gegner fort. Mittlerweile waren Mannschaften der 3., 4. und 5. Sturmkolonne von Süden her in die völlig verlassene Schanze VII eingedrungen und nahmen das Feuer auf die sich zurückziehenden Dänen auf. Als die 5. Kompagnie gegen die Schanze VIII führende Kommunikation vorging, bekam sie plötzlich heftiges Rücken- und Flankenfeuer. Die Gefahr für die Komp. erkennend stürzte sich Leutnant v. Didtman schnell entschlossen mit den auf dem rechten Flügel stehenden Leuten, etwa 10 Mann, gegen den Knick aus dem das Feuer kam und an den fortwährend neue Unterstützungen vom Alsensund heranrückten. Dies Abteilung zu der noch einige Leute anderer Sturmkolonnen hinzugekommen waren, hatte hier lange Zeit von drei Seiten das heftigste auszuhalten. | Ebenfalls vom Regiment genommene Schanze VII Schanze VIII | |
Sobald Verstärkungen von Schanze VII anrückten und mittlerweile Schanze IX gefallen war, warf sich Leutnant v. Ditman mit ein paar Leuten auf den besagten Knick aus dem der Feind noch immer bis auf eine Distanz von ca. 15 Schritt feuerte. Allein hier wurden 5 dänische Offiziere und etwa 40 Mann des 17. Rgt. zu Gefangenen gemacht. Zudem wurde eine zwischen Schanze VIII und Schanze IX liegende Batterie gezogener Geschütze durch persönliche Tapferkeit und Geschicklichkeit genommen. | ||